22.11.2015
Es gibt wieder viel zu erzählen was unsere Katzenfamilie betrifft. Insbesondere jetzt wo es wieder kälter wird, machen wir uns auf einen Grossandrang der Katzenschaft, die draussen auf der Strasse lebt, bereit. Auf den Bildern sieht man übrigens unsere beiden Futterplätze, welche wir für all die fremden Katzen aufgebaut haben, welche den Weg zu uns finden. Jetzt, in der kalten Jahreszeit, stellen wir täglich Nass- und Trockenfutter hin. Wir können also die Futterspenden sehr gut gebrauchen und danken an dieser Stelle auch noch einmal unseren Futterspendern!
Natürlich ist es nicht viel, was wir all den streunenden Tieren da draussen bieten können, aber vielleicht hilft ja die Stärkung und der Schutz unserer Futterplätze vor der Kälte den Tieren, sodass sie wenigstens über den Winter hinweg kommen können. Es freut uns, dass wir wenigstens Johny aufnehmen konnten.
Ja, der arme Blacky! Leider hat sich seit unserem Aufruf vom 02. Oktober noch niemand gemeldet, der sich für den bedauernswerten Blacky einsetzen möchte. Wir hoffen weiter – vielleicht geschieht ja noch ein Wunder! Wir versuchen, dass sich Blacky dennoch möglichst wohl fühlt in seiner Einzelhaltung (Blacky hat Leukose und muss daher alleine gehalten werden – s. letzter Eintrag). Wir schauen, dass er immer genug warm hat und wir haben ihm ein kleines Bäumchen hingestellt, welches er beschnuppern kann. Es freut uns, dass er einen sehr gesunden Appetit hat. Leider verkriecht er sich immer wieder hinter der Heizung, sobald wir zu ihm kommen. So ist es uns nicht möglich Blacky anzufassen. Wir lassen ihn aber in Ruhe, wollen wir ihn doch nicht zu sehr stressen. Es kommt sicher die Zeit, wo Blacky noch auftaut und noch mehr Vertrauen zu den Menschen fassen wird.
Auch bei unseren eigenen Katzen ist wieder einiges los. Insbesondere unser hübscher Vicking braucht seit zwei Wochen eine ganz spezielle Behandlung: da nämlich in seinem Urin hartnäckige Kristalle diagnostiziert wurden, müssen wir ihm täglich eine Infusion mit einer Salzlösung machen. Das dauert jeweils etwa zwanzig Minuten. Für uns ist das eine neue Erfahrung und wir hatten am Anfang schon etwas Mühe, das arme Katerlein zu piecksen. Zum Glück aber ist Vicking ganz tapfer – ja, er scheint es sogar zu geniessen, schliesslich hat er in diesen Momenten die Aufmerksamkeit ganz für sich und vielleicht spürt er ja auch, dass es ihm guttut. Wir behalten die Behandlung nun weitere zwei Wochen bei und müssen abwarten, wie es sich weiterentwickelt.
02.10.2015
Blacky 2 braucht unsere Hilfe und dann auch noch die grosse Chance
Nun ist es mit dem Neuzugang doch schneller gegangen als erwartet. Als wir kürzlich am Abend in den Keller gingen um Futter nachzufüllen haben wir ihn zu Gesicht bekommen – Blacky 2. Er ist uns schon vor einigen Monaten aufgefallen im Keller: ganz schwarz ist er – und er hat ein auffallendes Knickohr.
Kurzerhand haben wir beschlossen ihn bei uns aufzunehmen. Schnell hat sich gezeigt, dass Blacky 2 für eine wilde Katze recht zutraulich ist. Immerhin liess er sich schon einmal ein wenig streicheln. Auch sonst machte er – abgesehen von seinem Ohr – keinen schlechten Eindruck. Wir haben geschaut, ob Blacky 2 gechippt wäre oder ein Tattoo hätte – aber das war (natürlich) nicht der Fall. Blacky gehörte also einzig und allein der Strasse.
Nach zwei Tagen Aufenthalt bei uns brachten wir ihn zum Tierarzt: er sollte auf Krankheiten getestet werden, kastriert, entfloht, entwurmt und gechippt werden.
Gerade das Testen auf Krankheiten (FIV und Leukose) ist sehr wichtig, hat es hier bei uns doch sehr viele kranke Tiere, die sich alle gegenseitig anstecken. Und tatsächlich: der arme Blacky ist FIV- und Leukose-Positiv. Die Nachricht hat uns zwar nicht überrascht, aber dennoch sehr traurig gemacht. Die Ärztin meine aber, Blacky 2 sei ansonsten topfit. Einzig hätte er einen starken Milbenbefall – daher auch sein Knickohr: die Milben müssen den armen Blacky 2 wohl derart gequält haben, dass sich sein rechtes Ohr vor lauter Kratzen geknickt hat.
Es hiess nun: wollen wir Blacky trotz seiner Diagnosen bei uns aufnehmen oder einschläfern lassen, was nicht selten in solchen Fällen getan wird. Selbstverständlich kam die Option Einschläfern für uns nicht in Frage, daher baten wir den Tierarzt das übliche Program: Kastration, Entflohen, Entwurmen, Chippen bei Blacky durchzuführen. Dazu kam die intensive Ohrenbehandlung gegen die Milben und der Tierarzt hat uns noch eine Langkortison-Spritze offeriert.
Unterkunft/Patenschaft gesucht!
Inzwischen hat sich Blacky ganz gut von allem erholt. Er frisst sehr gut und macht brav ins Körbchen. Leider müssen wir ihn aber, aufgrund Platzmangels, im Keller halten. Dies stimmt uns sehr traurig. Wir würden ihm so gerne eine bessere Pflegestelle bieten.
Wenn jemand von euch die Möglichkeit hätte, Blacky 2 eine Pflegestelle zu bieten, wäre das grossartig. Wie gesagt, Blacky 2 ist fit, seine Krankheiten – Leukose und FIV sind nur auf Katzen und nicht auf den Menschen übertragbar. Gemäss Tierarzt kann es gut sein, dass Blacky 2 noch viele Jahre glücklich leben kann. Er benötigt auch sonst keine speziellen Medikamente oder Behandlungen – einfach nur Ruhe und Wärme.
Oder vielleicht gibt es auch jemand, der für Blacky 2 eine Patenschaft übernehmen kann. Wir würden dann für Blacky nach einem geeigneten Pensionsplätzchen suchen – der Pate/die Patin würde dann seine Pensionskosten übernehmen bis ein definitiver Platz für Blacky 2 gefunden wird.
Es wäre wunderbar, wenn wir mit eurer Hilfe für Blacky 2 ein schönes Plätzchen finden würden.
Vielleicht würde aber auch der Traum von uns und Blacky wahr werden und er würde bald ein eigenes schönes Zuhause finden, wo er dann angenommen wird so wie er ist und wo er sein restliches Leben mit viel Liebe und Wärme verbringen kann. Für einen unserer Spezialfälle – Henry (ein Pflegekater von uns, der nur seeehr schwer vermittelbar war), ist an Weihnachten vor 2 Jahren ein Weihnachtstraum wahr geworden – er hat ein Zuhause gefunden. Wir werden beten, dass auch für Blacky sein grösster Weihnachtstraum in Erfüllung gehen würde.
27.09.2015
Viel ist wieder gegangen seit unserem letzten Update in unserem kleinen Katzenheim; gerne berichten wir euch, was uns in letzter Zeit so alles beschäftigt.
Leider sind einige unserer Katzen momentan krank und brauchen spezielle Pflege und Medikamente. Da ist zuerst einmal Julius: er hat in der Vergangenheit mehr und mehr abgenommen. Zuerst schlossen wir dies auf seine Futterallergie. Nachdem aber das getreidefreie Futter dem hübschen Julius das alte Gewicht auch nicht zurückbrachte gingen wir mit ihm zum Tierarzt. Dieser stellte dann eine Erkrankung des Immunsystems fest, welche Julius Zahnfleisch ganz fest anschwellen liess. Der Arme konnte wohl wegen den schlimmen Schmerzen im Zahnfleisch nicht mehr richtig zubeissen, wohl auch nicht in das getreidefreie Nassfutter. Jetzt bekam er eine Cortison-Spritze; wir hoffen sehr, dass dies unserem Julius wieder die alte Form wieder zurückbringt.
Und da ist unser zweites Sorgenkind – Charlotte – die uns weiterhin Sorgen bereitet. Wir sind nun schon oft mir ihr beim Tierarzt gewesen, einerseits wegen ihres Fiebers, das sie immer wieder heimsucht, andererseits wegen ihrem Husten. Sie wirkt auch recht matt, wenigstens frisst sie normal. Nächste Woche gehen wir zu einem anderen Tierarzt; wir hoffen, dass es dann neue Erkenntnisse gibt und wir endliche wissen, was Charlotte fehlt. Es ist einfach auch diese Ungewissheit, die uns Sorgen bereitet und wir hoffen sehr, dass es wenigstens nichts Schlimmes ist.
Schliesslich sind auch noch unsere „Schwergewichte“ Vicking und Abby. Während bei Vicking Kristalle im Urin und eine Harnblasenentzündung festgestellt worden sind, leidet Abbey an starkem Eisenmangel, dessen Ursache leider auch nicht so klar ist. Die beiden benötigen also auch spezielle Pflege – und weitere Tierarztbesuche sind sicher unumgänglich.
Wir ihr seht, es gibt viel Arbeit – und neben dem zeitlichen Aufwand sind wir auch finanziell gefordert. Gerade in solchen Momenten, wo wir mehrere kranke Tiere bei uns haben, stossen wir an unseren Grenzen – und so gerne möchten wir doch noch weiteren Tieren helfen. Wir haben nun eine neue Form gefunden, wie man uns noch unterstützen könnt. Macht eure Einkäufe on-line bei mehr als 1500 Shops (z.B bei Amazon oder Zooplus) über den folgenden Link http://www.gynny.de/projekte/2021 und unterstützt so unser privates Katzenheim. Es freut uns, wenn ihr uns auf diese Weise unterstützen könntet!
Und nun noch zu den erfreulichen Meldungen! Lucinda (s. Update vom 18.08) geht es wieder sehr gut. Sie ist wieder praktisch die Alte! Vor allem: die Jungs, insbesondere der kuschelige Vicking, haben die süsse Lucinda wieder ganz akzeptiert. So schlafen die beiden wieder oft zusammen im Körbchen. Wir hoffen sehr, dass Lucinda das furchtbare Erlebnis nun endgültig vergessen konnte.
Auch bei den Futterplätzen auf beiden Haus-Seiten für die Strassenkatzen wird das Angebot sehr rege genützt. Leider können wir nicht sehen, wer jeweils das Futterangebot nützt, da dies immer nur nachts passiert. Wir möchten jetzt noch einige Wochen abwarten, aber dann – wenn es langsam aber sicher kalt wird und gegen Winter geht, möchten wir gerne versuchen ein neues Tier bei uns aufzunehmen. Denn eines ist sicher: es warten noch ganz, ganz viele Katzen da draussen auf ein warmes, liebevolles Zuhause: und wenigstens einer armen Seele möchten wir wieder eine Chance geben!
18.08.2015
Lucinda geht es wieder besser
Am vergangenen Freitag waren wir mit Lucinda noch einmal beim Tierarzt zur Kontrolle. Die Maus hat kein Fieber mehr. Nur die Nase läuft immer noch, das könne aber dauern oder gar chronisch werden gemäss dem Tierarzt. Langsam taut Lucinda auf. Sie meidet immer noch ihre Lieblingsplätzchen und ist wie nachdenklicher geworden. Sie sucht intensiv nach der Nähe zu unseren Katern Vicking und Julius, diese sind aber leider immer noch etwas zurückhaltend mit ihr. Es wird wohl noch eine Zeit dauern bis alles wieder wie früher (oder fast wie früher) werden kann. Macht uns traurig, das ist aber das Leben und auch Menschen müssen oft Neuanfänge machen und dabei geht es nicht immer leicht und glückerfüllend. Das allerwichtigste, Lucinda KANN jetzt diesen Neuanfang machen und wieder glücklich werden.
Gestern hat sie auch zum ersten Mal wieder nach dem Nassfutter verlangt (natürlich auch sofort bekommen) und heute wurden auch wieder die Krallen an dem Baumstamm im Auslauf geschärft. Wahrscheinlich muss sie auch einfach wieder zu Kräften kommen, denn von 4 Kilos + hatte Lucinda, als sie wieder nach Hause kam, nur noch knapp die Hälfte übrig.
09.08.2015
Lucindas zweiter Geburtstag. Fortsetzung…
Da Lucinda nur sehr apathisch da lag und auch sonst ganz durcheinander schien, brachten wir sie zum Tierarzt. Dieser stellte neben dem eitrig-blutigen Ausfluss aus der Nase Fieber fest. Ein Infekt, der wohl durch den erlebten Stress verursacht wurde. Ausserdem war Lucinda abgemagert und ausgetrocknet. Sie bekam beim Tierarzt eine Depot-Spritze, Antibiotika und fiebersenkende Medikamente. Zu Hause geben wir nun Lucinda weiter Antibiotika und Fiebermittel. Wenn es sich nicht bessert, gehen wir nächste Woche wieder zum Tierarzt. Der Tierarzt hat uns für Lucinda eine Quarantäne empfohlen, so muss sie jetzt leider ganz alleine bleiben. Sie bekommt zurzeit viel Leckeres, zum Glück nimmt sie die Leckereien auch an.
Lucinda ist ein Beispiel, wie man sich trotz einem Beratungsgespräch, wo man die Leute persönlich kennenlernt, sich in diesen täuschen kann. Für uns ist es aber auch ein Beispiel, wie die Leute uns, ebenfalls persönlich, anlügen und täuschen können. Das junge Paar, das zu uns kam, um Lucinda kennenzulernen, schien sehr katzenlieb und auch katzenerfahren. Sie waren total begeistert von Lucindas Schönheit und hatten Verständnis für Lucindas Schüchternheit. Das Paar hat ja auch einen langen Weg zu uns auf sich genommen und das gleich zwei Mal: um Lucinda kennenzulernen und um sie bei uns abzuholen.
Bei dem Gespräch machten wir die jungen Leute auf die Gefahren von Kippfenstern aufmerksam, denn Lucinda wäre ein absoluter Typ dafür und diese versicherten uns: dort wo sie wohnen, könne man die Fenster gar nicht kippen (Hausbau).
Und trotzdem ist ihnen Lucinda in weniger als zwei Wochen nach der Vermittlung durch ein Kippfenster weggelaufen. Sie schrieben uns, sie würden alles tun um Lucinda zu finden, fragten nach unserem Rat, wie sie Lucinda am besten einfangen könnten. Sie sagten, sie hätten bereits Tierheime und Tierärzte aus der Region angerufen. Wir empfahlen ihnen, bei einem Tierarzt eine Katzenfalle auszuleihen. Später schrieben sie, sie hätten sogar mittlerweile zwei Stück ausgeliehen. Sie behaupteten für Lucinda Näpfe mit Futter nach draussen gestellt zu haben…
Da wir spürten, dass das alles eventuell oder sogar wahrscheinlich nicht stimmt, machten wir uns selber auf die Suche nach Lucinda. Zwei Mal sind wir mit Übernachtung nach Thun gefahren. Neben unserer eigenen haben wir noch eine weitere Katzenfalle bei unserem Tierarzt ausgeliehen. Wir haben Lucinda als vermisst bei Tasso, STMZ (Schweizer Tiermeldezentrale), auf gratisinserate.ch und auf Facebook (z.B bei der Gruppe Thun suecht & findet) ausgeschrieben. Wir haben Vermisstplakate gedruckt und diese überall in der Gegend, wo sie entlaufen ist, aufgehängt. Auch beim Tierarzt, der nichts von den jungen Leuten gewusst hat. Nirgendwo in der Gegend konnten wir Näpfe mit Futter sehen, dafür ganz viele andere Katzen. Mehrmals sind uns sogar “Falsche” in die Falle gegangen. Alle vier Tage und zwei volle Nächte waren wir im Einsatz. Die wenigen Stunden morgens bis zum Check-Out wurden im Hotel geschlafen. Und am vierten Tag, kurz bevor wir nach Hause gefahren wären, wurde Lucinda endlich von uns gesehen und kurze Zeit später eingefangen. Sie hatte so Hunger, dass sie am hellen Tag gleich zwei Mal hintereinander in die Falle ging (das erste Mal hat ja die Falle nicht zugeschnappt). Das war die Rettung in letzter Minute. Ohne Antibiotika, Futter und Wasser hätte sie nicht mehr lange gelebt…
Wir sind so dankbar, dass das Schicksal im Fall von Lucinda so gnädig war. Nach eineinhalb Jahren, die sie bei uns war, war sie uns sehr teuer geworden. Wir waren verzweifelt, als uns klar wurde: das Paar tut nicht ihr mögliches um Lucinda wiederzufinden.
Nur zwei Tage nach dem Verschwinden von Lucinda hatte die junge Frau einen Post in ihrem Facebook-Profil (öffentlich sichtbar) publiziert: Fun&Liebesfotos von ihr und ihrem Freund unter dem Titel “fantastisch”. Es ging dem Paar also “fantastisch” während Lucinda da draussen am Verhungern und am Verdursten war. Und kein einziges Foto von Lucinda. Wir haben uns sehr zurückgehalten mit den Vorwürfen an das Paar. Wir haben nur geschrieben, dass wir sie nicht umsonst wegen den Kippfenstern gewarnt haben und dass es schrecklich sei, dass Lucinda hungrig da draussen herumirrt. Auf die Bemerkung über die Kippfenster kam kein Kommentar und auf die zweite Bemerkung kam folgendes: “Wir sind uns sicher das Lucinda nicht am verhungern ist. Sie hat bestimmt schon was zu fressen gefunden.In der freien Wildbahn muessen sie sich die Katzen auch selber Nahrung suchen.” Es gab auch keine Grüsse am Schluss mehr für uns. Das Paar war einfach nur genervt von unseren Sorgen um Lucinda und wollte nur seine Ruhe. Spätestens dann wurde uns klar, dass es nun also nur unsere Angelegenheit ist, Lucinda zu retten.
Wir haben täglich gebeten für Lucinda und das Wunder war geschehen.
Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Frau Marianne W. bedanken. Sie war bereit uns vor Ort zu helfen Lucinda zu suchen und hat bereits die Ausschau nach ihr gehalten. Von ihr haben wir auch erfahren, dass die Gegend leider bekannt für ihre angefahrenen Katzen sei – das machte uns natürlich noch mehr Sorgen.
Besonderer Dank geht auch an Walter Schwerzmann. Er war die ganze Zeit mit uns vor Ort und hat geholfen, die Leute wegen Lucinda zu befragen, Vermisstanzeigen aufzuhängen etc.
Nun hoffen wir, dass Lucinda bald wieder gesund wird und die Zeit nach ihrer Vermittlung, wie einen schlimmen Traum, wieder vergessen kann. Sie ist zu Hause angekommen und darf nun für immer bleiben.
08.08.2015
Lucindas zweiter Geburtstag
Für uns ist es ein Wunder. Lucinda ist wieder bei uns zu Hause. Sie ist heute in Thun in unsere Katzenfalle gegangen: freiwillig und sogar zwei Mal (das erste Mal hat die Falle nicht funktioniert). Lucinda geht es gerade nicht sehr gut (völlig ausgehungert mit starkem Schnupfen). Wir hoffen, dass sie sich erholt, wenn nötig, bringen wir sie zum Tierarzt. Ein ausführlicher Bericht über diese traurige Geschichte, die uns gleichermassen traurig wie wütend gemacht hat, folgt…
02.08.2015
Lucinda – leider Keine Erfolgsstory…
Wir haben uns sehr gefreut, als wir unsere liebe Lucinda vor 3 Wochen an ein junges Paar vermittelt haben. Da Lucinda sehr lange bei uns war und wir einiges mit ihr durchgemacht haben, tat es uns schon weh, sie von Zuhause ziehen zu lassen. Wir hatten aber andere bedürftige Tiere aus der Gegend vor Augen und so wussten wir, dass wir Lucinda gehen lassen müssen, wenn wir weiterhin anderen Strassenkatzen helfen wollen.
Leider hatte Lucinda kein Glück in ihrem neuen Zuhause. Wir haben uns getäuscht in den Menschen, an die wir sie unglücklicherweise vermittelt haben. Sie ist 2 Wochen nachdem wir sie vermittelt haben, durch ein Kippfenster von der Familie weggelaufen, trotz dem, dass wir diese ausdrücklich auf diese Gefahr bei Lucinda aufmerksam gemacht haben. Ausserdem hat uns die Familie versichert, dass es gar nicht möglich sei, in ihrem Haus die Fenster zu kippen. Es gäbe noch mehr zu erzählen, wir wollen uns aber vorerst zurückhalten. Wir suchen Lucinda, unsere Möglichkeiten sind jedoch begrenzt, da sie nach Thun/CH, also weit weg von uns, vermittelt wurde und wir haben auch wenig Hoffnung, dass wir sie finden, weil sie so schüchtern ist. Es tut uns so leid, kleine Maus, dass wir es für dich nicht besser machen konnten. Wir vermissen dich unendlich. Falls jemand von Ihnen, liebe Katzen-Musik-Seitenbesucher Bekannte in Thun hat, die uns bei der Suche nach Lucinda helfen wollen, melden Sie sich bitte bei uns.
28.06.2015
Gute Zeiten, schlechte Zeiten
Einige Zeit ist wieder vergangen in unserem Tierheim in welcher wir schöne, aber auch traurige Zeiten erlebt haben.
Zuerst durften wir uns über die Geburt unserer zweiten Tochter – Anna – am 5. Juni freuen. Wir sind sehr glücklich, dass alles gut verlaufen ist. Natürlich spüren wir, dass es nun noch anstrengender wird mit der grösser gewordenen Familie und den nach wie vor gefrässigen Stubentigern – aber, dank guter Planung und noch mehr Einsatz schaffen wir auch das.
Es freut uns sehr, dass unser lieber Waschbär, der nun schon so viele Enttäuschungen erleben musste, endlich an einen wunderbaren Ort ziehen darf! Anfang August wird es dann soweit sein. Ende gut – alles gut; kann man hier sicherlich sagen: das lange Warten hat sich immerhin gelohnt.
Leider mussten wir auch eine sehr traurige Erfahrung machen, was einen unserer beiden Futterplätze angeht. In einem Kellerzimmer, welches über ein Fenster nach draussen führt haben wir schon länger den einen Platz eingerichtet, wo Strassenkatzen Zuflucht, Nahrung und Wasser finden. Die Tiere, die meist sehr schüchtern sind, kommen täglich – wir sehen dies jeweils an den leeren Näpfen. Nun ist uns schon seit einiger Zeit ein unangenehmer Geruch aufgefallen. Wir konnten zuerst nicht recht herausfinden, woher dieser kam. Als wir dann mit der Taschenlampe den Raum ausleuchteten, haben wir eine tote Katze entdeckt. Der Schock stand tief. Das arme Tier muss offenbar Zuflucht gesucht haben und hat sich unseren Keller ausgesucht um zu sterben. Wir vermuten, dass „Blacky“ – so nennen wir ihn, da er ganz schwarz war – schon vorher des Öfteren bei uns war. Wir sind sehr traurig, dass wir Blacky nicht mehr helfen konnten. Wir hoffen so sehr, dass er nicht zu fest leiden musste. Immerhin konnte er bei uns ungestört für immer einschlafen – das ist unser einziger Trost. Wir haben dafür gesorgt, dass Blacky würdevoll beerdigt wurde.
Diese Erfahrung hat uns einmal mehr gezeigt: wir können unmöglich allen Tieren helfen. Für viele ist es leider schon zu spät und bei ganz vielen bekommt man gar nicht mit, was alles passiert. Aber wenn wir irgendwo etwas helfen können, dann wollen wir dies tun.
26.04.2015
K(eine) Chance für Waschbär und Martha
Zur Zeit erleben wir leider eine schwierige Zeit, was die Vermittlung der sich bei uns auf Plege befindenden Tieren angeht. Z.B unser hübscher Waschbär wäre an sich ein Traumkater: verschmust und verspielt, geeignet für eine Wohnungshaltung. Seine Bewerberzahl hat längst die Zahl 10 übersprungen. Alle finden ihn süss und so. ABER: sobald es einem bewusst wird, dass Waschbär wegen seinem chronischen Schnupfen eine besondere Aufmerksamkeit und Sorgfalt abverlangt, springt man schlussendlich ab von der Idee ihn zu adoptieren. Auch das Spezialfutter, das er bei uns bekommt, findet man dann doch auch sehr teuer.
Wir finden es wichtig, die Bewerber über die gesundheitlichen Schwachstellen von Waschbär ausführlich zu informieren, schliesslich geht es uns nicht darum, ein Pflegetier endlich zu vermitteln, sondern für ihn einen schönen und geeigneten Lebensplatz zu finden. Deswegen bestehen wir auch allgemein immer darauf, dass die Bewerber, die unsere Pflegetiere besuchen kommen und sich für sie entscheiden, eine oder besser zwei Nächte “darüber schlafen” bevor sie definitiv zusagen. Diese Praxis hat sich auf im Falle von Waschbär als das Richtige erwiesen. Er hatte einen Besuch und die Interessenten wollten ihn sofort mitnehmen, schienen einiges enttäuscht zu sein, als sie verstanden haben, dass das nicht geht. Am nächsten Tag haben sie Waschbär reservieren lassen und in zwei Tagen kam dann die Absage…
Bei der schüchternen Martha verstehen wir teilweise die niedrige Bewerberzahl und die hohe Absprungrate, obwohl Martha gerade topfit ist und kleine aber umso erfreulichere Fortschritte in ihrem Verhalten macht. Hier ist unsere Aufgabe noch schwieriger. Man hat Angst vor der FIV-Diagnose und dazu kommt, dass Martha wirklich extrem schüchtern ist. Schwierig-schwierig.
Uns ist schon bewusst, dass gerade unsere Pflegetiere oft nur schwer vermittelbar sind. Umso glücklicher sind wir, dass diese Tiere bei uns ein Zuhause auf Zeit gefunden haben. Traurig sind wir, weil wir so lange keinen weiteren Tieren helfen können (ausser in einem aüssersten Notfall), solange diese Tiere bei uns bleiben. Denn auch wir stossen auf unsere Grenzen, gerade jetzt wo die Geburt unseres zweiten Kindes kurz bevorsteht. Wir sind aber auch traurig zu erfahren, dass die Bereitschaft, sich um ein Lebewesen zu sorgen, heutzutage so abgenommen hat. Auch im Liebeslied “Ewigi Liebi” vom CH-Sänger Mash (das war das Lied unseres Brautpaartanzes) heisst es “doch garantiä chan ich diär keini gä, dass es für immer so wird si”. Man kann nie im Leben für etwas absolut vorsorgen, manchmal übernimmt man die Verantwortung, weil es eben sonst keiner tut. Und man verspricht sich nicht viel davon, gibt selber viel und ist auch für das wenig Nehmen dankbar…
Wir hoffen, dass auch Martha und Waschbär zu ihren Menschen eines Tages finden würden. Verdient hätten sie es schon längst. Nach wie vor sind wir dankbar, wenn Sie über uns und unsere Tiere möglichst viel weitererzählen.
9.03.2015
Falco
Als wir gestern abend gerade unser Haus betreten wollten, vernahmen wir ein lautes Miauen. Es war dasjenige einer Katze, die um Hilfe zu rufen scheint. Wir konnten zuerst nirgendwo etwas erblicken, bis wir schliesslich unter einem Auto den armen, kleinen Falco entdeckt haben!
Er schien irgendwie verloren. Bisher haben wir ihn noch nie gesehen. Wir versuchten, ihm ein wenig Nassfutter hinzustellen, welches er zögerlich zu sich nahm – jedoch konnte man sich ihm nicht nähern. Schliesslich ist er wieder davon gerannt. Wir haben dann in unserem Keller das restliche Nassfutter hingestellt – und sieha da, Falco ist zurückgekehrt und wir konnten ihn sogar streicheln. Er scheint nicht in einem besonders guten Zustand zu sein: schmutzig, voller Flöhe und verängstigt. Wir haben bei ihm weder eine Tätowierung, noch einen Chip feststellen können – wir können also davon ausgehen, dass er niemandem gehört. So haben wir beschlossen, ihn bei uns aufzunehmen.
Wir sind heute mit ihm gleich zum Tierarzt gegangen, um alles Nötige zu machen: Chippen, Impfen, Entflohen, Entwurmen, Leukose- und FIV-Test (zum Glück beides negativ). Ausserdem hat der Tierarzt eine kleine Zahnfleischentzündung festgestellt, die aber bald wieder abklingen sollte. Nun sind wir also mal gespannt, wie sich der Neue bei uns einleben wird!
So bald sich Falco bei uns eingelebt hat, wird er zur Vermittlung ausgeschrieben.
19.02.2015
Romeo
Leider mussten wir heute Romeo über die Regenbogenbrücke gehen lassen. In den letzten Tagen hat Romeo wieder sehr schlecht gefressen und die letzten zwei Tage praktisch nichts mehr. Heute konnte Romeo kaum noch auf den Beinen stehen und blieb ungewöhnlich ruhig, als wir sein Zimmer betreteten und ging nicht weg, wie sonst immer. Eigentlich hätte er heute seine Eiseninfusion beim Tierarzt bekommen sollen, es wurde aber klar, dass dieser Tierarztbesuch für ihn wahrscheinlich der letzte sein wird. Bei dem Tierarzt stellte sich heraus, dass er bereits Untertemperatur (weniger als 35°) hatte. Das war die erste und letzte Untersuchung, die bei Romeo ohne eine Narkose durchgeführt werden konnte. Das zeigte wie sehr er abgebaut hatte. Wir sind sehr traurig, wir hätten so sehr Romeo noch einen schönen Frühling und einen schönen Sommer gegönnt, das durfte aber nicht sein. Wir wünschen, dass Romeo es viel schöner hinter der Regenbögenbrücke hat, als auf dieser Welt, wo er vor allem leiden gelernt hat. Wir wünschen auch, dass alle Tiere zu ihren Menschen finden, denn, genau wie jedes Kind auf dieser Welt eine Mutter haben sollte, sollte auch jedes Tier ein Zuhause haben mit Menschen, die für ihn sorgen.
Am kommenden Samstag wird Romeo auf dem Tierfriedhof in Müllheim beigesetzt.
8.02.2015 Romeo
Am vergangenen Freitag wurde bei Romeo der Blutcheck durchgeführt, auch wurde er kastriert. Es gibt gute, sowie auch schlechte Neuigkeiten:
Seine Leukoziten-Werte sind wieder in Ordnung, seine Hämoglobin-Werte sind dagegen wieder gesunken. Er erhielt eine Infusion und wir machen, wie vom Tierarzt verordnet, mit seinem Medikament Doxycyclin weiter. Zum Glück hat sich Romeo nach der Kastration gut erholt, es geht ihm also den Umständen entsprechend gut. Nun gilt es also abzuwarten bis zum nächsten Check.
22.01.2015
Romeo
Romeo haben wir zur gleichen Zeit wie Francesco aufgenommen. Wir haben die beiden Kater auch am gleichen Tag dem Tierarzt vorgestellt. Leider fiel bei Romeo der FIV-Test positiv aus. Als ob das nicht schlimm genug wäre, diagnostizierte bei ihm der TA eine vortgeschrittene Anämie. Zuerst musste Romeo für mehrere Tage unter dem Tropf beim Tierarzt bleiben und danach wurde er bei uns weiter medikamentös behandelt. Leider ist Romeo, wie Martha, sehr scheu. Alles was wir tun können, ist ihm seine Medizin in das Nassfutter mischen. Wir versuchen ihn, so gut es geht, zu verwöhnen mit Leckerlis und unserem besten Trockenfutter. Leider hat aber Romeo wegen der Anämie und Medikamenten sehr wenig Appetit. So haben wir mittlerweile leider nur wenig Hoffnung, dass es für ihn gut kommt. So lange aber die Hoffnung besteht, machen wir weiter. Damit er seine Ruhe hat, mussten wir ihn aufgrund von Platzmangel im Keller einquartieren.
Das stimmt uns sehr traurig, dass dieses Jahr für unser kleines Tierheim so traurig angefangen hat. Das zeigt uns aber, dass unser Einsatz hier am richtigen Ort ist. Traurig nur, dass oft unsere Hilfe für die armen Streuner zu spät kommt…
5.1.2015 Francesco
Leider mussten wir heute Abend Francesco schweren Herzens erlösen lassen. Sein Zustand wurde schlimmer von Tag zu Tag. Er wollte dann nichts mehr fressen und konnte nicht mehr auf den Beinen stehen. Immer wieder hat er gezittert. Beim Tierarzt wurde bei ihm die Untertemperatur festgestellt. Zusammen mit ihm haben wir dann auch diese schwere Entscheidung getroffen. Wir sind sehr traurig, dass unsere Hilfe für Francesco zu spät kam. Trotzdem sind wir froh, dass er seine letzten Tage in der Wärme und Liebe verbringen und in Ruhe und Würde gehen konnte. Am kommenden Donnerstag wird er auf dem Tierfriedhof in Müllheim beigesetzt.
31.12.2014
Francesco
Francesco ist uns zugelaufen. Wir waren erschüttert über seinen Zustand und haben ihn trotz Platzmangel bei uns aufgenommen. Er ist hochgradig dehydriert, hat ständig Durchfall und sein Fell ist absolut verfilzt. Beim Tierarzt zeigte sich, dass er nur noch einen Zahn besitzt. Die anderen Zähne sind – gemäss Tierarzt – offenbar früher schon einmal rausgezogen worden. Geschätzt wird er auf ca. zehn Jahre. Francesco kann also kein reiner Strassenkater sein, zumal er auch kastriert ist; er ist denn auch sehr zutraulich.
Wir sind sehr betroffen über die Tatsache, dass so ein armes, liebes Tier einfach auf der Strasse landet. Wir können uns einfach nicht vorstellen, dass Francesco irgendwo ausgebüxt ist, vielmehr vermuten wir, dass er irgendwo ausgesetzt worden ist. Leider hat er keinen Erkennungs-Chip oder ein Tattoo.
Francesco geht es sehr schlecht. Er kann sich kaum auf den Beinen halten, kann/will kaum Nahrung zu sich nehmen. Wir wissen im Moment vor allem auch nicht, wie krank er ist. Uns ist es ein grosses Anliegen, dass wir wenigstens alles versuchen. Vielleicht gibt es ja noch eine Chance. Ansonsten wollen wir Francesco für seine letzten Tage alles bieten, sodass er zumindest nicht leiden muss, ein warmes Plätzchen hat und noch möglichst oft gestreichelt werden kann und noch einige Male zufrieden schnurren kann.